Sparkassen spezial: Desk Sharing: Rechtliche Voraussetzungen und Beteiligungsrechte der gesetzlichen Interessenvertretung
Unter Berücksichtigung der Neuen Eingabeoberfläche (NEO)
Beim Desk Sharing teilen sich mehrere Arbeitnehmer*innen einen Schreibtisch bzw. Arbeitsplatz. Diese Arbeitsform hat in den Sparkassen mittlerweile eine große Bedeutung, da die Digitalisierung und der Einsatz der neuen Erfassungsoberfläche NEO das Arbeiten an wechselnden Orten ermöglicht und eine feste Bindung an einen Arbeitsplatz oder standardisierte Arbeitszeiten überflüssig macht. Zum anderen ist auch die vermehrte Nutzung von Homeoffice im Zuge der Corona-Krise für diese Entwicklung verantwortlich.
Mit der Einführung von Desk Sharing war und ist häufig das Ziel verbunden, die Anzahl der individuell eingerichteten Einzelarbeitsplätze zu reduzieren. Dies wird oft als nachteilig empfunden. Notgedrungen müssen auch Reservierungssysteme vorgehalten werden, um den Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, sich von unterwegs an einem Arbeitsplatz anzumelden. Neue IT-Module kommen zum Einsatz, Open- oder Multi-Space-Büros verursachen Belastungen, z.B. durch einen hohen Geräuschpegel. Notwendig ist auch eine Clean-Desk-Policy, welche die Arbeitnehmer*innen verpflichtet, den Arbeitsplatz vor dem Verlassen des Büros für andere nutzbar zu machen.
Was sollte ein an den Interessen der Beschäftigten orientiertes Konzept zur Einführung von Desk Sharing beinhalten? Welche arbeits-, arbeitsschutz-, hygiene- oder datenschutzrechtlichen Vorschriften sind zu beachten? In welchem Umfang und mit welchen Beteiligungsrechten ist die gesetzliche Interessenvertretung vor der Einführung von Desk Sharing zu beteiligen?
Im Seminar werden diese Fragen speziell für den Einsatz von Desk Sharing in Sparkassen beantwortet, aktuelle Rechtsprechung vorgestellt, Erfahrungen ausgetauscht, Vor- und Nachteile aus Sicht der Beschäftigten diskutiert und mögliche Inhalte von Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen zur Einführung von Desk Sharing erarbeitet.
Die Seminarinhalte in Stichworten:
- Überblick: Für Desk Sharing relevante Vorschriften und Schutzregelungen in Sparkassen
- Arbeits- und Einsatzformen, Definitionen (zugewiesene Tische oder Team-/Gruppenbereiche), Open Space, Multi Space, Clean-Desk-Policy usw.
- Umfang des Direktions- und Weisungsrechts des Arbeitgebers bei der Einführung und Anordnung von Desk Sharing (Frage der Versetzung der Beschäftigten)
- Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes (u.a. Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung, Pflichten des Arbeitgebers, Maßnahmen zum Schutz vor zusätzlicher Belastung der Beschäftigten)
- Auswirkungen auf die Arbeit im Homeoffice, auf mobile oder Telearbeit
- Einführung von Desk Sharing als Änderung der Arbeitsorganisation, Betriebsänderung
- Beteiligungs- und Beratungsrechte der gesetzlichen Interessenvertretung (u.a. Fragen der Ordnung des Betriebs und des Verhaltens der Beschäftigten, Fragen bei Maßnahmen zum Gesundheits- und Datenschutz, der Leistungs- und Verhaltenskontrolle, Einführung neuer Arbeitsmethoden usw.)
- Mögliche Inhalte einer Betriebs-/Dienstvereinbarung
-
Zielgruppe
Betriebs-/Personalratsmitglieder, Mitglieder der Schwerbehinderten-/Mitarbeitervertretung -
Freistellung
§ 37 Abs. 6 BetrVG, § 54 Abs. 1 BPersVG, analog LPersVG und Regelungen für MAV, § 179 Abs. 4 SGB IX
Überblick über die rechtlichen Grundlagen und die bei der Einführung und Umsetzung von Desk Sharing betroffenen Vorschriften und Schutzregelungen für die Beschäftigten
Klärung von Arbeits- und Einsatzformen (zugewiesene Tische oder Team-/Gruppenbereiche), Open Space, Multi Space, Clean-Desk-Policy usw.
Umfang des Direktions- und Weisungsrechts des Arbeitgebers bei der Einführung und Anordnung von Desk Sharing
Besondere Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes:
- gesonderte Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung nach u.a. § 3a ArbeitsstättenVO in Verbindung mit den Pflichten des Arbeitgebers aus §§ 3, 5 und 6 Arbeitsschutzgesetz
- Entwicklung spezieller Maßnahmen zum Schutz vor zusätzlichen Belastungen der Beschäftigten
- Erfordernis von Umbaumaßnahmen und spezieller Arbeitsplatzgestaltung
Auswirkungen auf Homeoffice bei mobiler Arbeit oder bei Telearbeit (Arbeitsstättenverordnung)
Zurverfügungstellung der notwendigen Arbeits-/Betriebsmittel, IT-Kommunikationstechnik und Tools für u.a. Buchungssysteme
Einführung von Desk Sharing als Änderung der Arbeitsorganisation, Betriebsänderung
Beteiligungs- und Beratungsrechte der gesetzlichen Interessenvertretung, u.a.:
- Fragen der Ordnung und des Verhaltens der Beschäftigten
- Fragen bei Maßnahmen des Gesundheits- und Datenschutzes
- Aspekte der Leistungs- und Verhaltenskontrolle
- Einführung neuer Arbeitsmethoden und Arbeitsplatzgestaltung aufgrund von Betriebsänderungen
Mögliche Inhalte einer Betriebs-/Dienstvereinbarung zur Einführung von Desk Sharing
Termine
01.07. – 03.07.2025
Bayern | Brannenburg
Nur für den Bereich Finanzdienstleistungen |
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